Pränatale Bindungsanalyse Teil 1

Hallo ihr Lieben,

aktuell bin ich in der 23. Schwangerschaftswoche. Ich habe mich dazu entschieden meine Schwangerschaft sehr intensiv von meiner Hebamme begleiten zu lassen und die ärztlichen Besuche auf die drei großen Ultraschalls zu beschränken.
Meine Hebamme ist dabei die Ausbildung in pränataler Bindungsanalyse zu beenden und hat mich gefragt ob ich mir vorstellen könne schon in der Schwangerschaft intensiv in Kontakt mit meinem ungeborenen Baby zu treten. Ab der 20. Schwangerschaftswoche beginnt man der Anamnese, später kämen die "Babystunden" und am Ende der Schwangerschaft die Ablösestunden.
Ich finde dieses Thema sehr spannend und auch wenn ich mir darunter sehr wenig vorstellen konnte. So willigte ich ein.
Die Anamnesestunden begannen vor drei Wochen. Barbara, meine Hebamme kam zu uns nach Hause. Meine beiden Männer sind zu diesem Zeitpunkt immer im Kinderturnen, sodass wir uns voll und ganz auf uns und die Anamnese einlassen konnten.
Mir wurden viele breitgefächerten Fragen gestellt, die in meine Vergangenheit, meine Pubertät und sogar bis zu meiner Geburt zurück gingen. Ich durfte meine Mutter intensiv befragen wie die Geburt und Schwangerschaft von mir verlief und auch meine Schwiegermutter wurde befragt wie die Schwangerschaft und die Geburt mit meinem Mann verlief. Einschneidende Erlebnisse, die Beziehung zu meinem Mann und unsere jetzige Wohnsituation, sowie vieles mehr, waren Teil der Anamneseerhebung.

Heute war es dann endlich soweit, wie starteten mit den sogenannten Babystunden.
Hierzu kam Barbara wieder zu uns nach Hause. Zugegeben, ich war recht nervös, wusste ich doch nicht wirklich was mich erwartet und ob ich überhaupt in der Lage bin mich fallen und auf die Entspannung einzulassen.

Barbara war super, sie führte mich in das Thema ein, beschrieb mir den Ablauf und dann ging es los.
Ich suchte eine entspannte Position auf unserer Couch und wurde mit leise gesprochenen Worten in eine Art Entspannungszustand geführt. Meine Hände sollte ich bewusst nicht auf meinen Bauch legen, denn ich sollte nach innen fühlen und mein Baby nicht von außen spüren.
Ich konnte mich erstaunlich gut einlassen und freute mich auf den Kontakt mit meinem Baby.
Meine innere Hand durfte meine Gebärmutter streicheln und quasi um Einlass bitten. Und da war es schon, mein Baby, umhüllt von einer rosa-orangefarbenen Blase. So sah ich es, vor meinem Auge. Mein Gefühl sagte mir, dass es sich sehr geborgen und wohl fühlt. In diesem Moment strampelte der kleine Mann auch eifrig. Ich durfte Barbara beschreiben was ich sah und wie ich das Strampeln deute.
Ich konnte richtig fühlen wie gut es meinem Baby geht. Ich genoss es sehr. Irgendwann vermutete ich, dass der kleine Mann eingeschlafen war und irgendwie veränderte sich die Farbe dieser schönen Blase in der mein Baby vor meinem Auge lag in ein Lila. Dieses Lila wurde dunkel, für mein Empfinden etwas zu dunkel. Ich wurde aufgefordert mein Baby mit meinen inneren Händen zu berühren. Ich nahm es bildlich gesehen in meine Hände und gab ihm Begrenzung. Die Farbe wurde wieder heller und ich glaube der kleine Mann schlummerte, sich wohl fühlend ein.
Ich erzählte ihm in meinen Gedanken was wir diese Woche geplant haben. Ach war das schön.
Am Ende der kleinen Entspannungsreise zu meinem Kind "verabschiedete" ich mich von ihm und berichtete wann ich wieder so intensiv zu ihm spüren werde.
Dieses "Verabschieden" passte nicht so ganz in mein Gefühl. Mein Baby war ja bei mir, immer, also warum verabschieden?
Das erzählte ich im Anschluss auch meiner Hebamme und wir suchten eine besser passende Beschreibung.
Besser passte für mich, dass ich wieder von meinem Inneren nach Außen finde, mein Baby ist aber immernoch bei mir, sehr nah und in meinem Inneren.

Als ich wieder im "Hier und Jetzt" war, wurde ich total euphorisch. Ich freute mich so sehr über diesen tollen intensiven Moment und das ich es wirklich geschafft habe mich auf diese Art der Entspannung und Kontaktaufnahme einzulassen.
Meiner Hebamme merkte ich die Freude ebenso an.

Die aktuelle Elternausgabe schreibt auf Seite 120:

Seelische Nabelschnur


Mit der Bindungsanalyse soll gezielt eine intensive und liebevolle vorgeburtliche Eltern-Kind-Bindung gefördert werden. Dafür trifft sich die Schwangere regelmäßig mit einem dafür ausgebildeten Psychotherapeuten (in meinem Fall meine Hebamme) und versucht, sich mit seiner Hilfe für die Signale des Babys zu öffnen. Über auftauchende Empfindungen, Gefühle, Bilder oder Gedanken lernt die werdende Mutter, das Baby zu verstehen und auf seine Zeichen zu reagieren.

(Quelle: Eltern August 2017 Seite 120)




Mein großer Wunsch ist es dieses Baby auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Mit der Bindungsanalyse lerne ich auf mich und mein Baby zu hören, mich auf mein Gefühl zu verlassen und ich bin der festen Überzeugung, dass mich dieser Weg zu meinem Wunsch, der natürlichen Geburt führen wird.
Wir Frauen, wir sind dafür gemacht zu gebären, wir müssen wieder mehr an uns glauben, auf unsere Urkraft vertrauen. Die Kaiserschnittrate die momentan aktuell ist muss dringend gesenkt werden. Eine Geburt ist ein natürlicher Prozess und ein operativer Eingriff sollte nur im absoluten Notfall veranlasst werden.


Alles Liebe,

Eure Caren

2 Kommentare

Anonym hat gesagt…

Sehr schön

Anonym hat gesagt…

❤️ sicher ein wundervolles Erlebnis