Wie wir den großen Bruder auf sein Geschwisterchen vorbereiten

Finn wird, wenn alles nach Plan läuft, 3 Wochen vor seinem 2. Geburtstag großer Bruder werden.
Ein einschneidendes Erlebnis für uns, aber natürlich auch ein ganz besonderes für ihn.
Ab diesem Tag sind wie zu viert. Er ist nicht mehr der Jüngste, nein er ist mit seinen gerade mal 2 Jahren sogar der "Große".
Und ja, er wird weiterhin im Mittelpunkt stehen, aber eben gemeinsam mit seinem kleinen Bruder.
Auf eine andere Art und Weise wie vorher. Seit er auf der Welt ist, dreht sich alles um Finn. Zurecht, denn er ist zuckersüß, alle sind vernarrt in ihn und er genießt es sehr.

Aber wie bereite ich einen nichtmal 2-Jährigen auf seine große-Bruder-Rolle vor?
Vorne weg muss erwähnt sein, dass wir keinerlei - und ich meine wirklich KEINE Erwartungen an ihn haben.

Als der Schwangerschaftstest am 29. März 2017 eine hauchzarte zweite Linie anzeigte und wir einige Tage später wenigstens so ein bisschen realisieren konnten, was da auf uns zukommt, entschieden wir uns, Finn von Anfang an mit in diese Schwangerschaft einzubeziehen.
Ich begann ihm zu erzählen, dass ein klitzekleines Baby in mir heranwächst und zeigte auf meinen Bauch. Wir fingen gemeinsam an meinen Bauch einzuölen, was er immer öfter selbst machen wollte.
Auch jetzt noch, wo ich in der 30. SSW bin, zeigt er oft am Tag auf das "Oil" und möchte meinen Bauch einölen, manchmal soll ich auch seinen Bauch einölen. Ich sehe es als eine Art Kontaktaufnahme zum Baby.

Irgendwann bekam unser Baby einen Namen und zu unserem erstaunen konnte Finn diesen Namen von Anfang an sehr gut aussprechen. Ab diesem Zeitpunkt begann er oft auf meinen Bauch zu zeigen und sagte den Namen. Auch andere schwangere Frauen, sei es auf der Straße oder in einem Buch, hatten laut ihm ein Baby mit dem Namen unseres Babys im Bauch.
Finn zieht ab und an sein Tshirt hoch, zeigt auf seinen Bauch und sagt den Namen.
Seit ein paar Wochen haben wir ein tolles Buch. Es heißt "Wir sind jetzt vier" .
Dort wird aus Sicht eines kleinen Jungen erzählt, wie es ist eine schwangere Mama zu haben, mit dickem Bauch, die zum Ultraschalltermin geht und wie es sich anfühlt wenn das Baby dann da ist. Wenn das Baby an der Brust trinkt, häufig gewickelt werden muss und ab und zu schreit.
Besonders der Teil in dem Mama zum Ultraschall beim Arzt ist scheint bei Finn ganz gut angekommen zu sein. Als wir nämlich vor ca. 2 Wochen den dritten großen Ultraschall hatten, zeigte er auf den Bildschirm und sprach die ganze Zeit vom Namen unseres Babyjungen.

Manchmal, wenn Finn und ich eng aneinander gekuschelt im Bett liegen, fragt er mich ob das Baby strampelt. Wenn ich das verneine, ist für ihn ganz klar, das Baby macht "Haia".
In solchen Momenten könnte ich dahinschmelzen.

Wieviel er wirklich versteht, weiß keiner. Selbst für mich ist es sehr abstrakt das da ein echtes Baby in mir heranwächst. Aber ich denke schon, dass er etwas ahnt und vor allem etwas fühlt. Er spürt, dass eine große Veränderung auf uns zukommt und ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt wie er darauf reagieren wird.

Ich freue mich so sehr auf das was kommt <3


Alles Liebe,

eure Caren